Dieses Szenario ist nun - sicherlich durch die jüngsten tragischen Ereignisse in der Ukraine forciert - eingetreten. Nachdem die 14.800 Punkte gefallen waren, fiel der DAX im Tief bis auf die nächste Unterstützung bei 13.800 Punkten zurück.
In den langfristigen Monatscharts kann man den technischen Schaden, der nun entstanden ist, sehr gut erkennen. Ein grober Fahrplan der kommenden Wochen und Monate sollte neben den horizontalen Linien auch die Trendkanäle seit Beginn der Hausse im Frühling 2009 genau im Auge behalten. Eine potenzielle Bodenbildung sollte möglichst oberhalb der unteren Begrenzungslinien der Trendkanäle erfolgen, um weitere deutliche Abgaben zu vermeiden.
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Anleger sollten an dieser Stelle bedenken, dass eine schnelle Erholung wie zuletzt im Corona-Crash eher eine Ausnahme als die Regel darstellt. Insofern müssen wir uns dieses Mal ggf. durchaus auf eine längere Durststrecke einstellen. Die Märkte sind schließlich nicht erst durch die jüngsten Ereignisse in der Ukraine auf Richtungsuche. Die aufgrund der hohen Inflation zuletzt gestiegenen Zinsen stellen für die Märkte bereits seit einiger Zeit eine Herausforderung dar.
In der zurückliegenden Woche generierten die Bären bei sage und schreibe 70 der 140 Titel aus DAX, MDAX, SDAX und TecDAX neue 52-Wochentiefs. Dieser Ausverkauf könnte kurzfristig durchaus einen Boden für eine technische Erholung bieten. Eine echte Kapitulation der Bullen gab es bis dato nicht, denn starke Gegenbewegungen gab es auch in der letzten Woche.
Den Bullen gelangen allerdings nur vier neue 52-Wochenhochs. Bärenstark - korrekt musst es an dieser Stelle eigentlich "bullenstark" heißen, sind aktuell Aurubis, K+S, Rheinmetall und Salzgitter. Diese vier Protagonisten scheinen derzeit keine Krise zu kennen.
Die größten Verkäufer waren zuletzt institutionelle Investoren, die aus Risikogründen Bestände abgeben oder absichern (mussten). Die bekannte 200-Tagelinie beginnt nun nach unten zu drehen, was ein deutlicher Hinweis darauf ist, dass die Abwärtsbewegung schon einige Zeit im Gange ist.
Trotzdem stützen aktuell die noch immer massiven Mittelzuflüsse der Privatanleger die Kurse – auch hier zeigt sich der weiterhin große Optimismus sehr deutlich. Auf der Gegenseite stehen die institutionellen Investoren, vor allem Hedge-Fonds, deren Skepsis zuletzt deutlich zugenommen hat.
Neuzugänge im Deutsche Aktien SYSTEM gibt es aus der vergangenen Woche keine zu vermelden.
Das Spielfeld verlassen mussten Allianz, Jenoptik und Uniper. Letztere enttäuschten zuerst bei den Unternehmenszahlen und kamen dann aufgrund ihrer Nord Stream-Beteiligung unter massiven Abgabedruck.
Die Aktienquote im Fonds liegt nun bei knapp 30%, was im aktuellen Umfeld sicherlich eine beruhigende Positionierung ist.
Unser ergänzendes Handelssystem Confirmed HiLo konnte bereits am Montag die SHORT-Position im DAX-Future erfolgreich schließen. Gut 800 DAX-Punkte bzw. rund 5,3% haben wir hier auf der SHORT-Seite mitnehmen können. Unsere LONG-Position im BUND-Future konnten wir am letzten Donnerstag ebenfalls mit einem Gewinn abschließen.