Die Bullen waren während der gesamten Woche stets bemüht, eine Duftmarke zu setzen und stemmten sich immer wieder trotzig gegen aufkommende Marktschwäche. So wurde jeder Kursrückgang als Kaufgelegenheit interpretiert.
Als dann am Freitag die Arbeitsmarktdaten in vorauseilendem Gehorsam interpretiert wurden, zogen die Märkte dynamisch Richtung Norden. Es sah nach einem klaren Sieg der Bullen aus. Doch kaum hatten sich die Händler an den deutschen Börsen ins wohlverdiente Wochenende verabschiedet, gingen nachbörslich (bzw. im späten US-Handel) die Lichter wieder aus.
Sämtliche Gewinne wurden wieder abgegeben und der DAX fand sich plötzlich erneut im Kampf um die 12.600 Punkte-Marke wieder. Diese Ernüchterung gilt es in der heutigen Woche zu verdauen.
Lediglich ein neues 52-Wochenhoch gab es bei den 160 Titeln aus DAX, MDAX, SDAX und TecDAX in der vergangenen Woche zu verzeichnen (bei HELLA - wir sind hier seit Anfang Juni investiert). Die Anzahl der 52-Wochentiefs stieg hingegen deutlich - von zuletzt 24 auf 41.
Technisch war der Bereich um 13.100/200 im DAX eine zu harte Nuss. Hier ließen die Bären keinen Zweifel aufkommen. Auf der Unterseite verteidigen hingegen die Bullen massiv die 12.600er Marke. Es bleibt nun spannend, welche Bastion als nächstes fällt und welche Richtung die Märkte einschlagen.
In Anbetracht des nun laufenden September steht den Bullen ein bisschen Demut vermutlich gut zu Gesicht, denn historisch betrachtet ist der September der mit Abstand schlechteste Börsenmonat.
2-stellige Kursverluste gab es hier durchaus immer mal wieder zu verzeichnen.
Woher kommt eigentlich die in der Breite vertretene Überzeugung, dass man Aktien immer halten muss?
Viele meinen, dass Zeiten mit hoher Inflation Substanzwerten wie Aktien in die Karten spielen.
Das mag langfristig durchaus verfangen, allerdings gibt es auf kurz- und mittelfristige Sicht hierfür keinen empirischen Beleg.
Wer sich aktuell beispielsweise Grand City Properties aus dem MDAX anschaut, müsste in Anbetracht der Tatsache, dass bei dem Titel Immobilien und Aktien eigentlich im unschlagbaren Inflations-Doppelpack kommen, Zweifel am vermeintlichen Inflationsturbo für Aktien und Immobilien bekommen.
GRAND CITY PROPERTIES
Die Aktie hat sich in einem Jahr halbiert - und da ist die Inflation als zusätzlicher Verlustbringer noch nicht einmal berücksichtigt.
Der Automobilzulieferer Continental aus dem DAX sieht nicht wirklich besser aus.
CONTINENTAL
Wir verzichten an dieser Stelle augenschonend auf einen längeren Chart-Zeitraum, da sich die Aktie seit ihrem Allzeithoch Anfang 2018 mittlerweile fast gefünftelt hat.
Aktien steigen halt doch nicht immer.
Vor diesem Hintergrund halten wir es für ein nachvollziehbares Vorgehen, dass wir die Aktienquote im Rahmen des Deutsche Aktien SYSTEM je nach Marktumfeld systematisch zwischen 0 und 100% flexibel steuern.
Das hat zum Beispiel im August dafür gesorgt, dass der Fonds um rund 0,5% zulegen konnte, während DAX (-4,81%), MDAX (-7,84%), SDAX (-7,39%) und TexDAX (-6,45%) deutlich Federn lassen mussten.
Die Aktienquote im Deutsche Aktien SYSTEM liegt aktuell bei 24,75%. Käufe und Verkäufe gab es in der zurückliegenden Woche keine. Auch unser ergänzendes Handelssystem Confirmed HiLo hat die Füße still gehalten und hält derzeit keine Positionen.