Allein das zeigt, in welch angespannter Lage sich der deutsche Aktienmarkt aktuell befindet.
Auf der Gegenseite sahen wir stattliche 49 neue 52-Wochentiefs - nach 31 in der Vorwoche. Die Erosion geht hier also weiter, allerdings bis dato ohne erkennbare Panik in den Indizes.
Der Volatilitätsindikator VDAX fiel sogar wieder unter die 20%-Marke. Auch Sentix merkt an: „Die Kursverluste bei Aktien haben sich erstaunlich wenig auf die Stimmung der Anleger ausgewirkt. So ängstlich diese im Sommer waren, so gelassen sind sie jetzt.“
Diese tendenzielle Gelassenheit könnte man auf den ersten Blick durchaus positiv werten. Andererseits staut sich hier gegebenenfalls negatives Überraschungspotenzial auf, welches sich bei der einen oder anderen unerwarteten negativen Nachricht entladen könnte und die Markteilnehmer doch plötzlich in Scharen Richtung Ausgang drängt.
Die Situation ist derzeit also unübersichtlich und Vorsicht bleibt daher die Mutter der Porzellankiste.
Außer der positiven Statistik zur Saisonalität (Stichwort: Jahresendrallye) spricht vor dem Hintergrund der Nachrichtenlage derzeit nicht gar so viel für ein schnelles und nachhaltiges Comeback der Aktienmärkte.
Die Aktienquote im Deutsche Aktien SYSTEM beträgt aktuell rund 37,8% - nachdem wir uns in der zurückliegenden Woche von Heidelberg Materials, TeamViewer und Deutsche Beteiligung trennen mussten. Alle drei Titel unterschritten ihr Risikolimit.
Unser ergänzendes Handelssystem Confirmed HiLo hat sich in der vergangenen Woche zurückgehalten und hält derzeit keine Positionen.
Schaut man sich einzelne Aktien aus den deutschen Indizes an, kann einem durchaus schwindelig werden.
Vergangene Woche hat sich dieser Eindruck verstärkt, denn nun kommen auch die passenden Nachrichten. Der DAX-Titel Siemens Energy wurde weiter abgestraft und die Käufer traten die Flucht an. Nach unserem Ausstieg hat sich die Aktie noch einmal halbiert. In der Spitze hat Siemens Energy in den letzten knapp 5 Monaten rund drei Viertel ihres Wertes verloren.
Erneut zeigt sich: Die Größe eines DAX-Titels schützt nicht vor großen Verlusten.
Siemens Energy
Ein weiteres Beispiel ist secunet Security Networks aus dem SDAX, welche bereits Ende 2021 ihr Hoch bei knapp über 600 EUR gesehen hatte. Nach fast 80% Verlust muss sich die Aktie derzeit im Dunstkreis der 130 EUR-Marke der Realität stellen.
secunet Security Networks
So oder ähnlich sieht aktuell eine Vielzahl an Aktien aus.